Buch vorstellung
Open-Air-Buchvorstellung und die Kulturvorstellung der Stadtverwaltung Stuttgart
Am Samstag zog es viele Menschen in die Freibäder, Cafes oder Biergärten, wie es sie auch in der Stuttgarter City gibt. Doch die Weltlage zeigt sich nicht von der Sonnenseite. Deshalb beteiligten sich weit über 300 Menschen am „Roten Marsch für Gaza“. Vorbei auch an der gerade im Aufbau befindlichen Open-Air-Veranstaltung mit Julia Scheller vom Zentralkomitee der MLPD.
Sie stellte das Buch „Die Krise der bürgerlichen Gesellschaftswissenschaften, der Religion und der Kultur“ an den Fragekomplexen Religion, Pädagogik und Kultur vor, an deren Diskussion sich ein Teil der circa 40 Zuhörer beteiligte. Diese ungewohnte Aktion stieß bei einigen Passanten auf Neugier und Interesse, bzw. war Anlass für Verkaufsgespräche. So fanden viele Angesprochene das Anliegen des Buches für ein „freies Denken“ gut. Denn sie spüren oder kritisieren auch die herrschende Meinungsmanipulation, mit denen die kapitalistischen Krisen und Kriege gerechtfertigt werden. Es hätte weit mehr als ein Buch verkauft werden können, wenn wir eine Kreditkarten-Lesegerät gehabt hätten.
Passend zur Frage der Kultur hatte die Stadt Stuttgart ihre Vorstellungen davon in Form von Auflagen für die Open-Air-Buchvorlesung und öffentliche Diskussion. Ganze drei Bänke, je ein Sonnenschirm und Pavillon genehmigte sie dafür. Auch die vorhergesagten 30 Grad heiße Temperaturen konnten die Ordnungsbehörde nicht erweichen. Schließlich sei ja eine Open-Air-Veranstaltung angemeldet worden, dessen Merkmal sei, dass man auch unter sengender Sonne zuhören und diskutieren könne. Der Erkenntnisfortschritt sollte sich offensichtlich regelrecht einbrennen. Aktivisten, wie Zuhörer ließen sich von diesen Versuchen, nicht an der Teilnahme der Veranstaltung abhalten. Es war vielmehr ein Anschauungsunterricht, dass die proletarisch-fortschrittliche Kultur nur gegen die bürgerlich-dekadente Kultur erkämpft werden kann.